Matchdays von Paul Baaijens
Paul Baaijens ist Holländer. Allerdings interessiert ihn der Fussball in seiner Heimat nur rudimentär, denn sein Herz hat er nach London verloren. Nicht an einen speziellen Verein, sondern an die Fussballkultur dort generell. Ende 2013 begab sich Baaijans in seine Traumstadt um dort in 35 Tagen 17 Spiele aller 13 Londoner Proficlubs zu besuchen. So ganz nebenbei besuchte er vor und nach den Spielen und zwischendurch sowieso etliche Pubs um dort mit Locals und Fans über Fussball, London und über Ales & Pies zu diskutieren. Wir erfahren dabei viel über London und über den Fussball- und Fankultur in London, über Fanfeindschaften und Auswärtsfahrten mit der U-Bahn. Es gibt auch den ein oder anderen Exkurs in die Geschichte der einzelnen Vereine, was die einzeln beschriebenen Stadionbesuche noch sehr gut abrundet.
Das ganze Buch ist am Ende nichts anderes als ein Reiseführer für fussballbegeisterte London-Touristen, wobei man allerdings sehr stark merkt, dass der Autor ein großer Fan des englischen Fussballs ist. Kritik an der Ausbeutung der Fans bzw. des englischen Fussballs wird nur sehr dezent geäußert. Allerdings stolpert man als Reisender, der sich mit vielen Anhängern unterhalten, mitunter sehr oft in kritische Diskussionen, denn das Thema ist in England in der Fanszene allgegenwärtig.
 FazitÂ
Ein guter Reiseführer, mit ein paar wenigen Schwächen im Abschluß. Wer einen Besuch in London plant und dabei auch einige Fussballe besuchen möchte, sollte sich dieses Buch schnell zu legen. Wer tiefer in die Materie des englischen Fussballs einsteigen möchte, ist hier allerdings falsch. Wie schon geschrieben, es ist ein Reiseführer basierend auf eigenen Erfahrungen und keine theoretische Aufarbeitung der englischen Fankultur. Unter diesem Aspekt betrachtet macht das Buch genau das, für das es angekündigt ist. Es informiert über den Fussball in London…
Wertung: 7/10
Seiten: 250
Erscheinungsjahr:Â 2015
Bezug:Â Amazon